LA TRAVIATA

Giuseppe Verdi

Theater Pforzheim

 

7. Oktober 2023 Premiere 

VIOLETTA VALÉRY STAMATIA GEROTHANASI/ELISANDRA MELIÁN
ALFREDO GERMONT SANTIAGO BÜRGI/FELIPE ROJAS VELOZO
GIORGIO GERMONT MARTIN BERNER/DANIEL NICHOLSON
FLORA BERVOIX JINA CHOI/CECILIA PASTAWSKI
ANNINA DOROTHEE BÖHNISCH/LILIAN HUYNEN
GASTONE, VICOMTE DE LETORIÈRES DIRK KONNERTH/PHILIPP WERNER
BARON DOUPHOL DIMITRIOS KAROLIDIS/DANIEL NICHOLSON
MARQUIS D'OBIGNY LUKAS SCHMID-WEDEKIND/MARKUS WESSIACK
DOKTOR GRENVIL ALEKSANDAR STEFANOSKI/LUKAS SCHMID-WEDEKIND

Doppelbesetzungen in alphabetischer Reihenfolge

CHOR UND EXTRACHOR DES THEATERS PFORZHEIM
BADISCHE PHILHARMONIE PFORZHEIM

MUSIKALISCHE LEITUNG ROBIN DAVIS
INSZENIERUNG ALICIA GEUGELIN
BÜHNE MALINA RAßFELD
KOSTÜM PIA PREUß
DRAMATURGIE UND ÜBERTITEL DR. INKEN MEENTS

Violetta führt ein rauschendes Partyleben. In dieser „Halbwelt“ wird Geld verprasst, sind Frauen käuflich und haben Krankheiten und echte Gefühle keinen Platz. Am Ende gewinnen die Moralvorstellungen die Oberhand und Violetta fragt: sich fügen oder sterben? Was wäre, wenn sie sich gegen beides entscheiden könnte? Und was für eine Krankheit ist das – alles nur ein Traum oder realer Alptraum?

 

Auszug aus dem Programmheft von Inken Meents:  

Die Frau bleibt Sündenbock und muss mit ihrer Liebe den Karren aus

dem Dreck ziehen. Dabei hat der Mann sie doch qua seines Ge-

schlechts erst in die Lage gebracht: Kein Angebot ohne Nachfrage.

Keine Prostitution ohne Freier. Wäre eine Übertönung des „patriarcha-

len Männerbunds“ nicht eher vollzogen, wenn die Mechanismen dahin-

ter aufgedeckt und auf offener Bühne verhandelt würden, wenn statt

einer künstlerisch-verschönten Figur – zumindest heute in weniger

zensierten Zeiten – mehr die Lebensrealität einer Kurtisane oder ein

Ausweg gezeigt würde?

 

„Ich finde es spannend, wenn bei unserer ,Traviata‘ Irritation

entsteht, wenn z. B. Alfredos Vater auftritt – ist er wirklich so

nett, wie er oft interpretiert wird? Ist er nicht schuld an dem

ganzen Drama, stellt er nicht gesellschaftliche Konventio-

nen über alles und ist er damit nicht das Sinnbild dieser

Gesellschaft, in der Männer alles dürfen und Frauen mit

sexuellen Beziehungen geächtet werden? Seltsam, denkt

unsere Violetta, und vielleicht auch wir als Publikum.“

– Regisseurin Alicia Geugelin

 

Wir wollen natürlich Verdis wunderbares Werk nicht umschrei-

ben, daher hier für Pforzheim der Versuch, das Stück in Verdis Sinne

nur in ein anderes Licht zu rücken und unsere Heldin auf andere Art zu

erlösen.